Weg

Du bist weg und gehst Deinen Weg

… ich ertappe mich dabei, immer mal wieder in dein leeres Zimmer zu gehen, leer von dir aber sonst sieht es so aus, als ob du gerade gegangen wärst, nur kurz weg seist. 

Dann schaue ich stattdessen auf mein Smartphone. „Wo ist“ sie gerade. Beruhigend, dass es diesen Punkt gibt, der dich symbolisiert. Abends schaue ich immer mal, ob auch du zu Hause bist. Morgens nach dem Aufwachen, ob du noch zu Hause bist. „Zu Hause“. Ich finde es befremdlich in der deutschen Sprache, dass man so schnell zu Hause sagt: schon im Urlaub. „Lass uns nach Hause fahren !“ und meint die Urlaubsunterkunft. Obwohl das doch nur ein kurzzeitiges zu Hause ist. Du bist jetzt immerhin für ein Jahr in einem neuen Zuhause, der ersten eigenen Wohnung, WG fern von zu Hause. Meinem Zuhause. Deinem Zuhause bis vor kurzem und doch eigentlich fortwährend. Wie viel Zuhause kann man denn haben? Ein Zuhause kann, muss aber nicht in der Heimat liegen. 

Jedenfalls gibt es da diesen Punkt. Immer mal wieder taucht er (tauchst du) an neuen Orten auf. Machmal gehe ich dann mit auf Erkundung. Via Satellitenbild. Überlege, was du wohl tust. Keine Sorge, ich verfolge dich nur sporadisch. Anders als es hier vielleicht klingt. Immer mal wieder bei Wartezeiten oder Musseminuten, wenn ich an Dich denke. 

Ich finde es schön, dass du deinen Standort mit mir teilst. Vielleicht schaust du ja auch mal andersherum, wo ich gerade bin. Nur dass du mich dann an dir gut bekannten Orten bei „Wo ist?“ antriffst. 

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